Der Kerner wurde um 1320 als Beinhaus - lateinisch "Carnarium" - erbaut. Er diente zur Aufbewahrung der Gebeine Verstorbener, wenn das entsprechende Grab auf dem damaligen Friedhof vor der Pfarrkirche geräumt werden musste. Im Untergeschoß des Kerners befand sich die Heiligen-Kreuz-Kapelle. Das Obergeschoß enthielt hingegen eine hochgewölbte Kapelle mit einem Dreikönigs-Altar. Bis zu einem Brand im Jahr 1456 erfüllte der Kerner auch den Zweck eines Rathauses. Das Untergeschoss in gotischem Stil mit Bleiglasfenstern ist noch erhalten.